Warum sollte ich Rooten? Vor- und Nachteile
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Früher oder später kommen viele Android-Benutzer in Berührung mit dem Rooten. Egal, ob man das eigene Gerät rooten oder sich nur darüber informieren möchte: Rooten ist ein Bestandteil der Android-Nutzung und wir möchten Euch heute einige Vor- und Nachteile des Rootens vorstellen.
Android basiert auf Linux und in diesem System nennt sich der Administrator einfach “Root“. Die Hersteller bieten euch Zugriff auf alle möglichen Bereiche des Android Systems, nur nicht auf die tiefgreifenden Systemdateien. Wer aber diese optimieren will, fest installierte Apps löschen, oder das System tiefgreifend bearbeiten möchte, benötigt dafür Root-Rechte.
Diverse Systeme von unterschiedlichen Anbietern und Firmen stellen hier eine gewisse Hürde da. Es gibt keinen allgemeinen Weg Root Rechte zu erlangen. Bei einigen Smartphones wurden Apps erstellt, wie Z4Root und EasyRoot um bequem aus dem Smartphone heraus Root-Rechte zu erlangen. Das ist leider nicht immer so einfach möglich. In vielen Fällen kann man diesen “Root“ Rückgängig machen, aber auch nicht immer.
Auf einem gerooteten Smartphone sind für den Nutzer viele Handlungen möglich, die ihm gewöhnlich versperrt bleiben
Achtung! Durch das Rooten eines Gerätes erlischt in der Regel der Garantieanspruch. Durch unsachgemäße Handhabung kann das Gerät zu Schaden kommen. Wer sich unsicher ist, sollte lieber einen erfahrenen Nutzer zu Rate ziehen. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass wir in keiner Weise für Schäden am Gerät verantwortlich sind. Ihr handelt also auf eigene Gefahr.
Es kommt an dieser Stelle oftmals zur Verwechslung von Garantie und Gewährleistung. Gesetzliche Gewährleistung bezeichnet die 24-monatige Nachbesserungspflicht des Händlers (!) im Falle einer mangelhaft verkauften Ware. Schäden durch Rooten fallen nicht darunter, weshalb die Gewährleistung nicht greift. Schließlich war das Gerät beim Verkauf nicht gerootet. Die Gewährleistung besteht unabhängig von der Garantie. Bei der Garantie handelt es sich um eine freiwillige (!) Händler-/Herstellerleistung, welche dem Kunden eine Funktionsfähigkeit bestimmter Teile über einen gewissen Zeitraum garantiert. Mehr Infos zum Thema gibts hier.
Ich habe mein erstes Android-Gerät circa drei Monate nach dem Kauf das erste mal gerootet. Das ist mittlerweile zwei Jahre, mehrere Android-Geräte und eine unglaublich hohe Anzahl des Wiederherstellen des Auslieferungszustandes her. Mein Fazit: Es lohnt sich, wenn man bereit ist, die auf dem Gerät gespeicherten Daten auch einmal zu verlieren und Zeit zu investieren, um etwaige Probleme zu lösen. Denn beim Rooten alleine bleibt es selten. Je mehr mit und an dem System gearbeitet und verändert wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass etwas schief geht. Root-Apps sind, wie man am Beispiel des beliebten Titanium Backups (mehr als 5 Millionen Downloads) sieht, längst massentauglich geworden, was ihnen aber nichts an Gefährlichkeit nimmt.
Schaden haben meine fünf Android-Geräte bisher keine davongetragen, lediglich mein Motorola RAZR lag nach fehlgeschlagener Softwaremanipulation zwei Wochen tot in der Ecke, da der Akku während des Arbeitens leer gegangen war und er sich nicht mehr aufladen ließ. Ein Spezialkabel aus China löste das Problem aber.
Oft hört man User von Soft- und Hardbricks sprechen. Das sind Zustände, in denen das Gerät, wie oben beschrieben, nicht mehr richtig funktioniert. Meist treten Soft-Bricks auf, da die Systemsoftware nicht korrekt arbeitet. Diese Probleme lassen sich durch Installieren der Werkssoftware, verbunden mit Datenverlust, meist lösen. Hardbricks treten bei den aktuellen Geräten, die sehr viele Sicherheitsmechanismen eingebaut haben, seltener auf. Doch sollte beispielsweise der Bootloader beschädigt oder gar ein Hardwareschaden aufgetreten sein (evtl. durch zu hohe Prozessortaktung oder durch Manipulation des Kamera-LEDs), dann muss man bei der Reparatur auf Kulanz hoffen.
Alles in allem ist Rooten grundsätzlich nicht direkt gefährlich, wenn man weiß, was man tut. Es gibt für fast jedes Gerät Anleitungen zum Rooten auf den einschlägigen Foren wie XDA und Android-Hilfe. Dort muss man sich informieren, was zum Rooten nötig ist, worauf geachtet werden muss und auch, wie man den Prozess wieder rückgängig machen kann. Die Devise heißt bei allem immer: lesen, lesen, lesen. Dann kann (fast) nichts schief gehen.